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Sportkreis Bodensee- Den Sportvereinen geht demnächst das Geld aus


  • Sportkreis Bodensee stellt sich gegen Rettungsvorschläge des Landessportverbandes

  • Sportkreis-Präsidentin Eveline Leber: „In anderen Bundesländern laufen Hilfe für Sportvereine deutlich schneller und reibungsloser ab“

  • Zwischenbilanz: Württembergs Sportvereine melden WLSB nach wenigen Tagen schon Schäden über sieben Millionen Euro

Eveline Leber kritisiert „Rettungsschirmchen“ des LSV


Seit Mitte März steht der Betrieb in den 5700 Sportvereinen Württembergs still. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Denn gegenwärtig ist nicht davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit ein vielfältiger Sportbetrieb und ein umfangreiches Vereinsleben wie vor der Corona-Pandemie möglich sein wird. „Das zehrt nicht nur an den Nerven der Ehrenamtlichen und der Mitglieder, sondern frisst auch tiefe Löcher in die Vereinskassen. Ich weiß nicht, wie lange das gut geht, wenn die Vereine in unserem Sportkreis von ihren Rücklagen leben müssen“, sagt Sportkreis-Präsidentin Eveline Leber.

Dabei beginnt gerade jetzt in den Vereinen die Zeit der Turniere, Meisterschaften, Volksläufe oder Sommerfeste. Die dabei erzielten Einnahmen, etwa durch Teilnehmerbeiträge oder Bewirtung, sind neben den Mitgliedsbeiträgen das zweite wichtige finanzielle Standbein der Vereine. Doch dieses fällt bis auf Weiteres aus. „Finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Sportvereine in ausreichender Höhe ist derzeit aber nicht in Sicht. Zudem sind die bis Ende Mai laufenden Liquiditätshilfen von Bund und Land für Unternehmen gedacht und für Vereine mit wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb ungeeignet“, erklärt Sportkreis-Präsidentin Eveline Leber.

Umso mehr ärgert es Eveline Leber, dass die Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV) Elvira Menzer-Haasis, als oberste politischer Vertretung des Sports, die Zeichen von der Basis nicht sehen will. Zumal der Württembergische Landessportbund die immer größeren finanziellen Sorgen seiner Mitgliedsvereine deutlich angesprochen hat. „Wir brauchen jetzt einen wirksamen Rettungsschirm. Wenn dieser erst im – ab 2022 gültigen – Solidarpakt IV aufgespannt wird, und jetzt nur ein ‚Rettungsschirmchen‘ kommt, wird es eine beträchtliche Zahl von Vereinen womöglich nicht mehr geben. Oder sie sind ihrer Handlungsfähigkeit derart eingeschränkt, dass sie ihre wichtige Rolle für die Gesellschaft nicht mehr ausfüllen können“, sagt Sportkreis-Präsidentin Eveline Leber. Dass zudem die Landesregierung in Person der Sportministerin Eisenmann seit fast einem Monat sich nicht mehr zur Unterstützung für den Sport öffentlich geäußert habe, mache die Lage nicht besser. „Andere Bundesländer sind da wesentlich weiter und sind transparent und vertrauensvoll im Dialog mit dem Sport“, sagt Eveline Leber mit Verweis etwa auf Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Irritiert zeigt sich Sportkreis-Präsidentin auch über die Ratschläge, die LSV-Präsidentin Menzer-Haasis den Vereinen unlängst erteilt hat: „Anstatt über die Ausrichtung der Vereine in der Zeit nach der Krise nachzudenken und dabei zu weniger wirtschaftlichen Aktivitäten zu raten, sollte sie mit aller Kraft die Interessen des Sports vertreten und jetzt dessen Fortbestand sichern“. Schließlich bräuchten viele Vereine die wirtschaftlichen Aktivitäten, um besonders die gesellschaftlich so wichtigen Sportangebote für Kinder und Jugendliche zu sozial verträglichen Beiträgen ermöglichen zu können.

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